Weihnachten in Rumänien
Auf Rumänische heißt Weihnachten „Crăciun“ und es ist das wichtigste Fest des Jahres. Weihnachten wird von den meisten Gläubigen in Rumänien vom 24. -27. Dezember gefeiert. Es gibt auch orthodoxe Altgläubige (Lipovener, Armenier und Serben), die am 6. und 7. Januar Weihnachten feiern.
Fasten: Viele Menschen verzichten vor Weihnachten 40 Tage lang auf Fleisch, Eier und Fisch, um für das Fest vorbereitet zu sein. Viele Einkaufsläden bieten in der Fastenzeit spezielle Fastenprodukte an.
Die katholischen und protestantischen Gläubigen feiernden Advent und zünden an 4 Sonntagen vor Weihnachten die kerzen auf dem Adventskranz an. Die Kinder bekommen einen Adventskalender für die Tage vom 1.-24. Dezember, wo jeden Tag ein Türchen geöffnet wird.
Am 6. Dezember bringt Sankt Nikolaus (Moş Nicolae) die ersten Geschenke. Die rumänischen Kinder stellen am Abend des 5. Dezember ihre geputzten Schuhe an die Haustüre und warten auf süße Geschenke. Wenn die Kinder unartig waren, dann steckt Nikolaus ihnen eine Apfelbaum-Rute in den Schuh. Man kann die Rute ins Wasser stellen und wenn sie bis Weihnachten zu blühen beginnt, dann vergibt Nikolaus den unartigen Kindern.
Am 20. Dezember wird „Sankt Ignatius“ gefeiert. An diesem Tag werden Schweine zu Ehren des heiligen Ignatius geopfert. Das Fleisch wird dann für das Weihnachtsessen. Es werden traditionelle Produkte daraus hergestellt: Wurstarten, Speck, usw. Diese Tradition wird vor allem auf dem Land praktiziert und ist eine alte Weihnachtstradition, die aufrechterhalten wurde.
Weihnachten ist ein Familienfest und alle kommen zusammen, um miteinander zu feiern. Das Weihnachtsfest beginnt am 24. Dezember, dem Heiligabend (Ajunul Crăciunului), wenn der Tannenbaum geschmückt wird. Der Weihnachtsgottesdienst wird um Mitternacht gefeiert.
Die Geschenke werden meistens erst am Morgen des 25. Dezembers ausgepackt.
Die Colindători (singende Gruppen von Kindern oder Erwachsenen), ziehen mit einem gebastelten Stern schon Tage vor Weihnachten von Haus zu Haus, singen traditionelle rumänische Lieder, sagen Gedichte auf und wünschen Alles Gute für Weihnachten und das Neue Jahr. Dafür werden die Sänger und Sängerinnen dann mit Süßigkeiten, Brezeln, Obst und manchmal auch mit Geld belohnt. Sie tragen gewöhnlich traditionelle Kleidung. Außerdem ist es üblich, dass sich eine Person als Ziege oder Bär mit einer bunten Maske verkleidet. Diese hüpfen herum und stellen Unfug an.
Zudem gibt es in Rumänien mehr und mehr Weihnachtsmärkte und obwohl es eher eine neuere Tradition ist, sind diese sehr beliebt.
Das Essen ist ein großer Bestandteil jedes rumänischen Feiertags, aber besonders wichtig ist es an Weihnachten. Traditionell wird Schweinefleisch gegessen und Tzuika (ein starker Pflaumenschnaps) und Wein getrunken. Als Vorspeise werden verschiedene Wurstarten mit sauren Beilagen (in Essig eingelegtes Gemüse), Sarmale (Kohlrouladen) mit Mămăligă (Polenta) gegessen. Danach gibt es dann Schweinebraten und gebratene Wurst und den sogenannten Salate de boeuf. Zum Nachtisch gibt es zahlreiche Gebäcke, Kuchen und Torten. Der Weihnachtsstriezel (Cozonac), ein Kuchen mit Nüssen oder Mohn darf nicht fehlen.
Crăciun Fericit!
Frohe Weihnachten!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen